Cobquecura in Chile: Traumhaft bis der Wind sich dreht

Cobquecura Seelöwen

Im Februar/März 2011 war ich drei Wochen in Chile. Ein wunderbares Land mit vielen wunderschönen Orten. Heute erzähl ich euch von einem ganz besonderen Highlight – also, vielleicht nicht für eure Nasen, aber ganz bestimmt für den Rest von euch.

An einem Punkt unserer recht ungeplanten Reiseroute sind wir (wir ist wie meist Frau + ich) in Chillán gelandet. Über diese trostlose Stadt muss man keine weiteren Worte verlieren, sie ist lediglich als Ausgangspunkt für die Fahrt in das kleine Örtchen Cobquecura erwähnenswert.

Kurzer Einschub: Chile ist ein bezauberndes Land, das im Vergleich zu anderen Reisezielen noch nicht mit Touristen überfüllt ist. Das ist ein Plus, bedeutet aber auch, dass die Infrastruktur nicht immer makellos ist. Wir waren außerhalb der Hauptreisezeit mit Bussen in Chile unterwegs. Viele entlegenere Parks und Dörfer waren da einfach nicht erreichbar. Also entweder Auto mieten oder im chilenischen Sommer reisen. Oder – wie wir – flexibel bleiben. Es gab auch so genug zu sehen.

Hier bleiben wir – ach ne, doch nicht

Nun aber zurück nach Cobquecura, einem verschlafenen Dörflein westlich von Chillán (im März hatte dort kein einziges Geschäft oder Restaurant auf). Die Hauptattraktion befindet sich aber sowieso am Strand. 20 Meter vom Ufer entfernt ragt ein kleiner Felsen aus dem Meer, der über und über mit Seelöwen bedeckt ist. Ich hab schon vorher mal Seehunde in freier Wildbahn gesehen – aber noch nie so viele auf einem Fleck und noch nie völlig ungestört (außer uns war niemand am Strand, weder Tourist noch Chilene). Völlig fasziniert machten wir es uns auf unserer mitgbrachten Decke am Strand gemütlich und beobachteten die Seelöwen dabei, wie sie ins Wasser hüpften, wieder zurück auf den Felsen kletterten und ziemlich laut grölten. Übrigens: Auch ohne Seelöwen ist der abgeschiedene Strand in Copquecura wunderschön!

Es war also alles wunderbar und gemütlich – bis es plötzlich anfing zu stinken. Es muss sich wohl der Wind gedreht haben, denn plötzlich waren die Seehunde nicht mehr nur niedlich und unterhaltsam sondern stanken ganz fürchterlich nach verrottetem Fisch. Und das in hundertfacher Ausführung. Es dauerte keine zwei Minuten und wir ergriffen die Flucht. Zum Glück gab es noch eine zweite Sehenswürdigkeit, die wir in Cobquecura erkunden wollten.

Höhle, Fels oder Kirche?

Fünf Kilometer nördlich von den kleinen Stinkern befindet sich die Iglesia de Piedra, die Steinkirche. Im Grunde ist diese nichts anderes als ein großer ausgehöhlter Fels. Dort wurden früher Gottesdienste gefeiert. Heute weist nur noch eine Marienfigur auf die religiöse Vergangenheit dieses Felsens hin. Durch eine große Felsspalte, kann man in die Höhle spazieren. Von innen öffnen sich die Höhle direkt zum Meer. Das Licht, das durch diese Öffnungen fällt, kreiert eine tolle Atmosphäre. Fotografisch festgehalten sieht das so aus:

Iglesia de Piedra Iglesia de Piedra

Kurz und knusprig:

  • mit dem Bus von Chillán nach Cobquecura (Fahrtdauer: 2,5 Std.)
  • immer der Nase nach durchs Dorf an den Strand
  • bei günstigen Windverhältnissen die Seehunde beobachten
  • auf geteerter Straße 5 km gen Norden zur Iglesia de Piedra
  • beim Schild „Iglesia de Piedra“ links zurück zum Strand
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Alex

Hallo, ich bin Alex! Online-Redakteurin und Reisebloggerin, frische Mama und glückliche Ehefrau, Wahl-Kölnerin mit bayrischen Wurzeln, von Dauer-Fernweh geplagt und doch immer wieder gern zu Hause. Ich erkunde die Welt am liebsten mit meiner Frau und unserem kleinen Sohn. Herzlich willkommen auf meinem Reiseblog!

2 Comments on “Cobquecura in Chile: Traumhaft bis der Wind sich dreht

  1. Wahnsinn! Chile hat einfach so viel zu bieten, dass ich da auch noch mal irgendwann hin muss zum Fotografieren. Die Iglesia de Piedra sehen auf jeden Fall auch sehr interessant aus!

    Viele Grüße
    Christian

    • Hallo Christian!
      Chile ist definitiv eine Reise wert! Ich würde auf jeden Fall gerne auch nochmal hin. Die Wüste im Norden ist sicher aus sehr sehenswert.
      Liebe Grüße
      Alex

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