Vor einigen Wochen hat mich spontan die Reiselust gepackt, und ich habe mich ans Germanwings Blind Booking gewagt. Was das ist? Für 33 Euro pro Flug könnt ihr so ganz spontan in diverse europäische Städte fliegen. Aber Achtung: Ihr wisst vorher nicht genau, wohin es euch verschlägt. Eine günstige Reiseoption mit einer Extra-Portion Abenteuer! Nach dem Buchungsvorgang stand bei mir Zürich auf dem Bildschirm. Prima, da wollt ich immer schon mal hin. Also habe ich Frau und Kamera eingepackt und los gings.
In Zürich angekommen, galt es zu allererst, das wunderbare Sommerwetter zu genießen und die Stadt dabei erstmal wirken lassen. Das kann man in Zürich am besten vom See aus. Auch als desorientierte Touristen mussten wir keine zehn Minuten um den See laufen, bis der erste Tretboot-Verleih gefunden war. Vom See aus hat man einen tollen Blick auf die Stadt. Wer am Wochenende eher Wert auf Ruhe legt, kann sich nach anfänglicher Entfernung vom Ufer auch einfach treiben lassen, viel Verkehr ist hier nicht. Wir haben nach einer kleinen Rundfahrt die Nasen gen Sonne gestreckt und gemütlich Kirschen gegessen. Für eine Stunde zahlt man übrigens ca. 20 Franken.
Ich hab in Zürich übrigens meinen hundertsten Cache gefunden. Yay me!
Eigentlich wollte ich in Zürich ja Käsefondue essen (ich habe mir sagen lassen, dass man das als guter Tourist so macht). Leider war es dafür viel zu heiß. Also gings stattdessen in den Burger-Laden Holy Cow!. Eine weise Entscheidung! Für ca. 19 Franken bekommt man hier ein Menü aus Burger, Pommes und Getränk. Sehr sympathisch: Alle Produkte sind aus der Schweiz, es gibt also auch nur eine kleine Auswahl lokaler Getränke. Der Burger war sehr lecker (an den Fergburger kam er aber nicht ganz ran). Leider war er etwas klein und ich war ein wenig geknickt, dass ich mich so schnell den Pommes zuwenden musste. Hätte ich nicht sein müssen, die Pommes waren hervorragend! Absolut frisch, sehr knusprig und lecker gewürzt. Vielleicht die besten Pommes, die ich je hatte.
Seit April 2014 hat Zürich eine neue Sehenswürdigkeit: einen riesigen, rostigen Hafenkran aus Rostock. Meine Recherche hat ergeben, dass dieser Kran wohl recht umstritten ist und nur bis 2015 in Zürich bleiben soll. Ich finde, er passt perfekt ins Stadtbild. Zürich hat so viele unterschiedliche Ecken und für jede Lust und Laune etwas zu bieten – warum also nicht auch einen Hafenkran?
Als wir dort aufschlugen, ging gerade die Sonne unter, und weil die Atmosphäre so einladend war, blieben wir direkt dort. Die Bar neben dem Kran war sicher nicht die günstigste Wahl, aber nach dem ersten Schluck Hugo auf jeden Fall die richtige! Vielleicht schmeckte er wegen der allgemeinen Stimmung besonders gut, vielleicht aber auch wegen der erlesenen Zutaten, die einen Preis von 9 Euro rechtfertigen sollten. Egal, Hauptsache wohlschmeckend.
Spontanität und Übermut waren das Motto dieses Wochenendes und so mussten wir auf dem Heimweg gen Hotel einfach im Gartenhof einkehren. Bereits von der gegenüberliegenden Starßenseite sah der urige, verwachsene Hof so gemütlich aus, dass man nicht vorbeigehen konnte. Schwups saßen wir inmitten von Geburtstagsgesellschaften, Studienfreunden und Pärchen im lauschigen Gartenhof und gönnten uns ein Glas Weißwein. War ja schließlich Urlaub!
Das Wochenende in Zürich war ein ganz normales Wochenende zwischen zwei ganz normalen Arbeitswochen. Da kann ich nicht bis tief in die Nacht durch die Straßen strolchen. Auch nicht dann, wenn es die Straßen einer aufregenden Statdt sind. Es ist Wochenende, da will ich auch mal ein bisschen länger schlafen. Dafür braucht es eine Unterkunft, die eine geruhsame Nachtruhe ermöglicht.
Wir haben im Hotel Anwand genächtigt. Dieses kleine Hotel ist sehr unspektakulär, für einen kurzen Städtetrip mit kleinem Budget allerdings perfekt. Eine kurze Recherche ergab, dass man für 60 Euro pro Nacht anderswo eher einen Platz im Mehrbettzimmer eines Hostels bekommen hätte. Nicht so optimal, wenn man als Paar unterwegs ist.
Pro: sauber, bequemes Bett, Handtücher und Seife, ruhige Lage, 15 Geminuten zum See, WLANKontra: Decken- und Badlampe funktionierten nicht, nur die kleine Nachtischlampe spendete Licht
Anmerkung: An den Wochenenden ist die Rezeption nicht besetzt. Den Schlüssel bekamen wir mit unserer Buchungsnummer an einem Safe an der Tür. Das klappte prima, nachdem wir die richtige Nummer gefunden hatten.
Im Flugzeug hat uns unser Sitznachbar, der bereits mehrfach in Zürich war, das Café Kafi fürDich als Frühstücks-Location empfohlen. Da es auch noch ganz in der Nähe unseres Hotels lag, sind wir dem Tipp gerne nachgegangen. Resultat: Ich kann Kafi fürDich durchaus weiterempfehlen. Besonders interessant ist das Café sicherlich für Familien, da es dort eine riesige Spielecke für Kinder gibt. Aber auch wenn man ohne Kinder erscheint, bekommt man hier ein sehr leckeres und bezahlbares Frühstück. Besonders der Schinken ist lobenswert zu erwähnen!
So schnell und warmherzig hat uns Zürich aufgenommen, dass ich zunächst ganz vergessen hatte, dass ich Tourist bin. Das bedeutet für mich immer zwei Dinge, ganz egal wie kurz der Urlaub ist: Touri-Magneten für unseren Kühlschrank und Postkarte für meine Schwester kaufen. Unglücklicherweise fiel mir das erst wieder am Sonntag ein. Da waren natürlich alles Geschäfte zu. Zum Glück ist auf den Züricher Bahnhof Verlass! Hier gibt es Magneten, Postkarten, Kram und sogar eine Sprüngli-Filiale.
Frau Gerolds Garten kann ich nicht so richtig beschreiben. Hip passt auf jeden Fall. Vielleicht auch Flohmarkt. Oder einfach nur Markt. Café ist es auch irgendwie. Und Imbissbude. Und natürlich ein Garten. Auf jeden Fall ist Frau Gerolds Garten ein bezaubernd anderer Ort mit sehr viel Charme und leckeren Würstchen. Hier kann man prima in der Sonne sitzen und sich so richtig urlaubig fühlen. Unbedingt vorbeischauen!
Ooh ja, ja Sprüngli am Bahnhof nicht vergessen! 😀