Falls im ersten Neuseeland-Beitrag noch nicht der passende Reisetipp für euch dabei war, findet ihr vielleicht heute ein Fleckchen, das euch zusagt. Heute gibt es einen Ort für Reisenden, die auf keinen Fall da hin wollen, wo alle hin wollen. Der zweite Ort ist für alle, die nicht nur nach Neuseeland reisen, „weil es da aussieht wie bei Herr der Ringe“.
Warum fährt man in den Urlaub? Weil man endlich mal seine Ruhe haben möchte! Und wo findet man die? Am besten da, wo sonst keiner ist. Tatsächlich gibt es auch in Neuseeland immer noch Gegenden, die nicht jeder Reisende auf seiner To-Do-Liste hat – und genau da solltet ihr hin. Da ist es nämlich nicht minder schön. Einer dieser Orte ist Jackson Bay.
Der SH6 an der Westküste entlang und dann ins Landesinnere Richtung Queenstown ist wohl eine der meistbefahrensten Straßen Neuseelands. Folgt man auf dem Weg von der Westküste nach Queenstown jedoch nicht der Nummer 6, sondern fährt bei Haast weiter gen Süden wird die Straße plötzlich camperfrei. Nach Haast seht ihr kaum noch etwas außer Bäume und gelbe Blümchen am Wegesrand. Bis ihr irgendwann in Jackson Bay landet, einer Ansammlung von Häusern am Meer, die man kaum als Ort bezeichnen kann. Danach gibt es keine Straßen mehr. Der nächste Ort (per Luftlinie) ist Milford Sound, dazwischen liegt nur jede Menge Nationalpark. Was ihr hier in Jackson Bay finden könnt? Ruhe, einen netten kleinen Wanderweg zum Ocean Beach (hier ist es tatsächlich noch ruhiger) und ein paar Eindrücke, die nicht jeder sammelt, der Neuseeland bereist.
In Jackson Bay gibt es auch einen Fish&Chips-Laden. Der Cray Pot kann auf jeden Fall durch seine einzigartige Location punkten (ein alter Wohnwagen direkt am Meer). Wir haben dort Whitebait probiert (soll man an der Westküste unbedingt essen), das schmeckte leider nach nicht viel. Obs am Whitebait oder am Cray Pot lag, kann ich nicht sagen.
Wir standen in Neuseeland gleich zu Beginn unserer Reise einem unvorhergesehenen Problem gegenüber: Es regnete. Viel. Ununterbrochen. Für mehrere Tage. Da saßen wir also nun am Lake Taupo mit nichts als Natur um uns herum und der Frage: „Was macht man da jetzt im Regen inmitten der Natur?“ Wir beschlossen nach Wellington zu fahren. Eine gute Entscheidung, wie sich herausstellte. In Neuseelands Hauptstadt gibt es nicht nur sehr viel leckeres Essen, sondern auch so viele Museen, dass bestimmt für jeden von euch etwas Interessantes dabei ist. Wir waren natürlich zuerst im Te Papa, ein hervorragendes Museum, in dem man viel Zeit verbringen kann. Das Museum beschäftigt sich in erster Linie mit Geschichte, Natur und Kunst Neuseelands, aber es gibt auch wechselnde Ausstellungen zu komplett anderen Themen. Backpacker-Highlight: Der Eintritt zu den dauerhaften Ausstellungen ist kostenlos. Man kann sogar Rucksack und Tasche gratis abgebe, und so das Museum ohne Rückenschmerzen genießen.
Da am zweiten Tag in Wellington ganz unerwartet wieder die Sonne schien, blieb das Te Papa unser einziges Museum. Stattdessen haben wir uns dann am Hafen todesmutig mit dem Eis in der Hand dem Wind entgegengestemmt. Den Spitznamen „Windy Wellington“ hat diese schöne Stadt auf jeden Fall verdient.