Anfang Juni verschlug es mich für meine Paris-Kurztip eher zufällig in den Stadtbezirk Montmartre. Dort gab es bei Wimdu eben eine Wohnung, die groß genug für drei gemeinsamreisende Pärchen war. Nach fünf Tagen, in denen ich gefühlt durch alle Ecken Paris‘ gelatscht bin (und auf den Eiffelturm) tatsächlich aber vermutlich nur einen Bruchteil der Stadt gesehen habe, war ich sehr glücklich über diesen Zufall. Das Montmartre hat eine einzigartige Atmosphäre, die Reisende sofort in sich aufnimmt. Zudem ging es hier etwas weniger touristisch zu als in den meisten anderen Ecken Paris‘. Was letztendlich natürlich nur bedeutet, dass sich hier zwischen den Horden von Touris noch hin und wieder Einheimische befinden.
Quirlig – Im Montmarte ist von früh bis spät ordentlich was los. Touris und Einheimische wuseln morgens um die Boulangerien und abends durchs Rotlichtviertel. Besonders lebendig ist es in den Abendstunden auf den Treppen am Fuße der Sacré-Coeur. Die beeindruckende Kirche wird dann von Picknickern, Touris, Musiker, Familien, Souvenier- und Bierverkäufern belagert. Wir haben uns samt Baguette und Wein mitten in den Massen niedergelassen und die quirlige Stimmung mit einzigartigem Ausblick genossen.
Lauschig – Auch wenn im Montmartre immer jede Menge los ist, lassen sich überall gemüliche Ecken für eine kurze Pause finden. Besonders die vielen Restaurants sind hierfür geeignet. Ich glaube, man kann hier problemlos in jedes Restaurant gehen und wird nicht enttäuscht. Es sah einfach überall so lecker aus! Tipp: Oft gibt es abends festgelegte 3-Gänge-Menüs, die deutlich erschwinglicher sind als der Rest der Karte.
Unsere erste kulinarische Begegnung mit dem Montmartre war die Creperie Broceliande. Dieses putzige Restaurant hat die Messlatte für die folgenden Tage ordentlich hochgelegt. Angefangen vom freundlichen Service (die Kellnerin hat die Hälfte der Gäste umgesetzt, damit wir zu sechst noch Platz fanden) über die leckeren Crepes bis hin zum Preis (10 Euro für zwei Crepes und ein Getränk) stimmte hier einfach alles. Unbedingt vorbeischauen, wenn ihr mal in der Gegend seid!
Willig – Montmartre beheimatet rund um die Pigalle Paris‘ Rotlichtviertel. Größter Touri-Magnet ist hier zweifellos das Moulin Rouge, das von außen zwar sehr hübsch aber wenig beeindruckend aussieht. Das Rotlichtviertel verpasst dem Montmartre jedoch keinen schäbig-anrüchigen Touch sondern eher einen ungezwungen-lockeren. Egal, durch welche Straßen ich in diesem Stadtbezirk lief, ich hab mich hier sehr wohl gefühlt. Zugegeben: Der Dildo in Eiffeltumform hat mich etwas irritiert.